Gegründet wurde „Kein Zwanni – Fußball muss bezahlbar sein“ anlässlich des Revierderbys im September 2010. Mit Stehplatzpreisen von 20 Euro und einem Durchschnittspreis von 50 Euro für Sitzplätze war für viele Fans der Punkt erreicht, an dem man nicht mehr gewillt war, die Jahr für Jahr steigenden Preise widerspruchslos zu akzeptieren.
Mit Beginn des neuen Jahrtausends wurde aus dem Volkssport Fußball mehr und mehr eine echte finanzielle Belastung, für manche schon über die Belastungsgrenze hinaus. Nach einem Fantreffen war schnell klar, dass der Unmut quer durch die gesamte Dortmunder Fanszene ging und etliche Fanclubs für sich bereits beschlossen hatten, zu diesen Preisen keine Karten abzunehmen.
Der Protest war da, es galt ihn zu kanalisieren und vor einer breiten Öffentlichkeit Gehör zu verschaffen. Unter dem ursprünglichen Namen „Kein Zwanni für nen Steher“ war für viele Fans schnell klar, dass es auf die Preispolitik nur eine Antwort geben konnte: Boykott des Spiels. Ein Derby bewusst nicht zu besuchen, seine Mannschaft dort nicht zu unterstützen – für jeden eine schmerzvolle Erfahrung. Aber dennoch eine lohnenswerte. Die Boykottaktion erfuhr ein großes mediales Echo. Nicht nur in Deutschland, sondern auch im europäischen Ausland. Besonders in England, wo die Ausgrenzung unterer Einkommensschichten aus den Stadien längst bittere Realität im Profifußball geworden ist.
Kein Zwanni war dabei von Anfang an als langfristige Kampagne im Kampf für eine faire Preisgestaltung gedacht, mit dem Ziel, Mitglieder quer durch alle Ligen zu gewinnen. Steigende Ticketpreise sind ein Problem, das alle Fans angeht. Mannschaftserfolge, Topspielansetzungen, ein traditionell reisefreudiger Anhang – für all das zahlen wir alle. Neben reinen Protestaktionen setzen wir dabei vor allem auf den Dialog mit den Vereinen. Wir möchten im Millionengeschäft Fußball ein Bewusstsein dafür schaffen, dass es vielen Fans Jahr für Jahr schwerer fällt, ihren Verein lautstark in den Stadien zu unterstützen und der Profisport den Bezug zu seinen Wurzeln verliert. Gemeinsam mit den Vereinen möchten wir einen für alle Seiten gangbaren Mittelweg zwischen einer fangerechten Preispolitik auf der einen und finanziellen Interessen der Vereine auf der anderen Seite schaffen.
www.keinzwanni.de