Ticketpreise für Gästefans im Europapokal
- Details
Vor dem Hinspiel gegen RB haben wir eine Erklärung veröffentlicht, die auf den den UEFA-Richtlinien zuwiderlaufenden Eintrittskartenpreis für Gästefans bei diesem Spiel hingewiesen hat. Die UEFA-Richtlinie besagt, dass die Karten für Gästefans nicht teurer sein dürfen als der Preis für Heimfans in einer vergleichbaren Kategorie (Art. 20). Leider hat sich in der Sache Stand heute nichts getan, eine Rückerstattung wie bei ähnlichen Fällen 2017 (bei RSC Anderlecht) und 2018 (bei AEK) blieb bisher aus. Auf Nachfrage von Fanseite hat der FC Bayern mittlerweile eine Beschwerde zu der Sache bei der UEFA abgegeben.
Bei dem Rückspiel heute sind im Gästeblock in unserem Stadion ebenfalls 59+1 Euro für eine Eintrittskarte zu bezahlen, weil die entsprechende Preiskategorie für Bayernfans als vergleichbar definiert wurde. Dem RESPECT-Gedanken gegenüber den Fußballfans, die ihren Teams durch Europa folgen, würde es gut stehen, die Karten im Gästeblock an den günstigsten Kartenpreis für Heimfans zu koppeln ("the price of tickets for supporters of the visiting team must not exceed the price paid for tickets of the cheapest category that are sold to supporters of the home team") sowie eine fixe Obergrenze, die sich am Geldbeutel der Fans und nicht der Funktionäre orientiert, zu definieren: Twenty is plenty. Wir werden einen entsprechenden Vorschlag an die UEFA adressieren.
Von unserem Verein wünschen wir uns, dass er mit gutem Beispiel voran geht, und bei Heimspielen im Europacup für den Gästeblock den Preis abruft, der in der Heimkurve bezahlt wird. Die gesellschaftliche Bedeutung des Fußballs wurde in den zurückliegenden Monaten oft genug beschworen und damit ist auch soziale Verantwortung verbunden. Der Besuch von Fußballspielen darf nicht für Menschen ausgeschlossen werden, die dafür keine Unsummen ausgeben können oder wollen.
Aufgrund der Erfahrungen aus dem Hinspiel wünschen wir uns von unserem Verein darüber hinaus, zukünftig in ähnlichen Situationen, bereits frühzeitig auf den Heimverein zuzugehen und einzuwirken sowie ggf. die UEFA einzuschalten, wenn die Eintrittspreis-Gestaltung deren Regeln derart zuwiderläuft. Sicherlich besteht in der Regel im Vorfeld des Spiels rechtzeitig ein Austausch zwischen den Ticketing-Abteilungen.
Zusammen gegen Blutkrebs – Gemeinsam für Lewy
- Details
Lewy braucht dringend eine Knochenmarkspende. Am 19.03.22 kannst du dich als potentieller Spender testen lassen (max. Alter 45 Jahre). Die Typisierung erfolgt über Blutentnahme. Es dauert nur wenige Minuten und du kannst damit Leben retten.
19. März 2022, 11-16 Uhr
Backstage, Arena Süd
Regelunkonforme Preisgestaltung von RB-Salzburg für Gästefans – Wir fordern eine Rückerstattung
- Details
59+1 € wurden von RB für eine Karte im Gästeblock unseres heutigen Europapokal-Auswärtsspiels aufgerufen, während die Eintrittskarten für die Anhänger der Heim-Mannschaft im Unterrang der Nord-Hintertorseite 30 € kosten, wird für den vergleichbaren auf der Süd-Hintertorseite im Unterrang gelegenen Gästeblock sage und schreibe das Doppelte verlangt.
Das Regelwerk der UEFA hält unmissverständlich fest, dass von Gästefans nicht mehr verlangt werden darf, als von Heimfans in einer vergleichbaren Kategorie ("the price of tickets for supporters of the visiting team must not exceed the price paid for tickets of a comparable category that are sold to supporters of the home team.").
Bereits bei den Auswärtsspielen beim RSC Anderlecht (22.11.2017) und AEK Athen (23.10.2018) wurde mit der Zugkraft des FC Bayern bzw. seiner Fans versucht, Kasse zu machen. Obwohl der Verstoß gegen die UEFA-Regularien offensichtlich war, mussten wir auch damals dem zu viel veranschlagten Teil des Eintrittskartenpreises hinterherlaufen, konnten aber mittels langem Atem erstmalig bewirken, dass die UEFA die entsprechenden Gastgeber zur Teil-Rückerstattung veranlasste.
Wir sind es leid, nach zwei Jahren Pandemie wieder bei Null anfangen zu müssen und uns immer wieder mit Selbstverständlichkeiten auseinandersetzen zu müssen, wenn eine faire Eintrittskartenpreisgestaltung unterlaufen wird.
Wir werden die UEFA auffordern, RB anzuweisen, den Bayern-Fans die zu viel veranschlagte Eintrittskartenbeträge zurückzuerstatten.
Stellungnahme zu Geisterspielen im Dezember 2021
- Details
Wenn am morgigen Mittwoch der Anpfiff zur Europapokalpartie des FC Bayern München gegen den FC Barcelona erfolgt, dann – nach Monaten der Teil- bzw. Vollauslastung – wieder vor leeren Rängen. Die Geisterspiele sind zurück. Lautstark dafür getrommelt und schlussendlich verordnet haben diese Ministerpräsident Markus Söder und sein Kabinett. Der gleiche Söder, der noch im September unmissverständlich kommunizierte: "Es wird keine Geisterspiele und keinen Lockdown mehr geben."
Wir finden es richtig, dass man angesichts extrem hoher Zahlen an Kranken und Toten reagieren will, aber es stellt sich die Frage nach der Verhältnismäßigkeit der Mittel. Nicht nur "die ZEIT" bezeichnete das Vorgehen bei den Geisterspielen als "inkonsistente Symbolpolitik".
Die bayerische Staatsregierung führt vor allem die Anfahrtswege in öffentlichen Verkehrsmitteln zum Stadion als Grund für die Einschränkungen an. Dabei verschweigt sie aber, dass für den Stadionbesuch in Bayern seit einigen Spieltagen die 2G+ Regel galt und somit nur geimpfte und genesene Personen mit zusätzlichem Test Zutritt erlangten. Damit ist die Ansteckungsgefahr auf den Fahrten zum und vom Stadion deutlich geringer als zum Beispiel im Berufsverkehr, für den nur 3G gilt. Selbst im Pandemie-Jahr 2020 haben immer noch mehr als eine Million Menschen die Verkehrsmittel der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG), zu denen die S-Bahnen gar nicht mitzählen, genutzt – und das täglich. Währenddessen waren beim letzten Heimspiel des FC Bayern (gegen Bielefeld) nur mehr 12.000 Zuschauer zugegen, obwohl mehr Fans ins Stadion gedurft hätten. Und von diesen Fans dürfte ein nicht unerheblicher Anteil ohnehin mit dem Auto angereist sein.
Trotz der Gewissheit, dass nur ein verschwindend geringer Prozentsatz aller Infektionen im Freien stattfinden (laut einer groß angelegten irischen Studie sind dies nur 0,1 Prozent!), bleiben nun also wieder hunderte Quadratmeter Freifläche der Stadiontribünen Sperrgebiet. Da der Spielbetrieb nicht in Frage gestellt wird, ist die Konsequenz daraus, dass sich viele Fans in geschlossenen Räumen treffen werden, in welchen das Ansteckungsrisiko um ein Vielfaches höher ist als unter freiem Himmel wie in einem Fußballstadion. So wies der Aerosolexperte und frühere Präsident der Internationalen Gesellschaft für Aerosole in der Medizin, Dr. Gerhard Scheuch erst kürzlich in einem Interview mit n-tv darauf hin, dass auch das unter Vollauslastung ausgetragene Derby in Berlin “zu keinem großen Cluster-Ereignis führen (wird), weil diese Aerosol-Wolke relativ schnell verdünnt wird”.
Von Geisterspielen hält er deswegen auch nichts: "Wenn ich Politiker wäre, würde ich alles dafür tun, um die Leute zu motivieren, ins Freie zu gehen. […] Also, raus an die frische Luft, auf Weihnachtsmärkte, ins Stadion, auch mal in den Park".
Zusammengefasst ist es für uns absolut unverständlich, warum ein Fußballspiel mit geimpften und getesteten Zuschauern ein nicht akzeptables Infektionsrisiko darstellen soll, während zum Beispiel in der bayerischen Staatsoper mit denselben Vorkehrungen (2G+, FFP2-Maskenpflicht am Platz) der Spielbetrieb im INNENRAUM mit 25% Auslastung weiterlaufen darf. Auch im regionalen bayrischen Eishockey sind in den geschlossenen Hallen Zuschauer erlaubt.
Wenn der Staatskanzlei nun einzufallen scheint, dass der Profifußball während der Pandemie einige Privilegien genoss, waren das sicher nicht wir aktiven Fans, die schon letztes Jahr mit Geisterspielen vorliebnehmen mussten. Will man einen Infektionsherd beim Fußball ausmachen, so waren dies in den letzten Wochen wohl eher die Umkleidekabinen. Da muss man gar nicht mal nur nach Sandhausen mit sagenhaften 18 Corona-Fällen schauen, auch wir hatten und haben ja leider einige Fälle im Kader.
Stuft man das dynamische Pandemiegeschehen und die aktuelle Situation auf den Intensivstationen als derart gravierend ein, dass man um tiefgreifende Einschränkungen nicht umhinkommt – und zu dem Schluss kann man durchaus gelangen – dann müsste man daraus konsequenterweise zwei Schlüsse ziehen: Lasst euch impfen! Und: folgt Helge Leonhardt, Präsident des Zweitligisten Erzgebirge Aue, der Ende November davon sprach, dass "wir einen Fußball-Lockdown bis Ende Dezember brauchen" und setzt den Spielbetrieb aus. Auch in der Regionalliga Bayern war dies offenbar möglich: hier wurden am Wochenende in Absprache mit dem Verband fast alle regulären Partien, aber auch Nachholspiele abgesagt.
Daher appellieren wir an die Staats- und Bundesregierung sowie die Verbände, einheitliche, faire und sinnvolle Regelungen für alle Sportarten und Kulturveranstaltungen zu schaffen und auf reine Symbolpolitik zu verzichten.
Euer Club Nr. 12